Assembly by Theatre of Tragedy

CD Album Assembly von Theatre of Tragedy, Frontcover

Ich bespreche hier den von AFM Records 2020 herausgegebenen limitierten Digipack, der auch ein Booklet enthält.
2002 ging mit “Assembly” der geänderte Musikstil des Albums “Musique” der norwegischen Band  weiter. Nach Gothic-Metal, dem folgenden Dark-Rock, jetzt Synth-Rock mit industriellen und poppigen Anleihen. Nachdem “Musique” weder von den Kritikern noch von den Fans gut angenommen wurde, waren die Kritiken “Assembly” gegenüber wohlwollender gestimmt. Doch auch dieses Album blieb hinter den Erwartungen zurück. Ich allerdings mag an Theatre of Tragedy jeden Stil und gerade auf “Musique” und “Assembly” die Bandbreite der Stimme von Liv Kristine. Den Erstling der Band von 1995 renzensierte ich bereits hier.

CD Album Assembly von Theatre of Tragedy, Sängerin Liv Kristine

Natürlich besteht die Band nicht nur aus Liv Kristine, dennoch ist sie, insbesondere durch ihre zunächst sirenenhafte Stimme, das Aushängeschild. Das ihre Stimme für noch mehr taugt, zeigte sich besonders auf “Musique” und “Assembly”. Gerade ihre versatile Stimme kontrastriert stark mit der industriellen synthetischen Grundlage beider Alben. Schön ist auch hier die zweite Stimme von Raymond István Rohonyi. An den Gitarren Frank Claussen und Vegard K. Thorsen, Keyboards Lorentz Aspen und an den Drums Hein Frode Hansen.

CD Album Assembly von Theatre of Tragedy, Songs

Ich springe gleich zu Lied Nummer 6. Ein Cover eines Kim Wilde Covers eines Songs der The Supremes. Ich kann damit nichts anfangen und ich will auch gar nicht wissen, was sich dabei gedacht wurde. Die Highlights sind Song 11, “Liquid Man”. Neben Synth finden wir hier auch Alternative Metal. Ja, der Song ist auch poppig, er lebt definitiv vom Gesang. Livs laszives locken, der ätherische Beginn, im Kontrast zu Raymonds Gesang, die Nuancen. Wenn das Pop ist, habe ich nichts dagegen. Song 1, “Automatic Lover”, ist ein weiteres Highlight und ein starker Anfang. Nichts sirenenhaftes, nichts ätherisches. Stattdessen fast schon kalt erotisch, fordernd. Ein cooler Clubsong. Song 2, “Universal Race”, ist fast schon kindlich im Gesang, aber auch hart im individuellen Gewand. Eine Allegorie auf intersexuellen Sex, ausgedrückt durch Space-Travel. Stark. Alle Songs, ausser das unsinnige “You keep me hanging on” haben ihre eigenen Stärken. “Let you Down” und “Envision” sind weitere gute Songs Mir gefällt dieses Album sehr.

CD Album Assembly von Theatre of Tragedy, Backcover

2003 trennte sich Theatre of Tragedy von Liv Kristine. Danach gab es noch zwei Studioalben mit neuer Sängerin, welche eine Rückbesinnung bedeuteten, ehe 2011 mit dem Live-Album “Last Curtain Fall” Theatre of Tragedy endgültig begraben wurde.

CD Album Assembly von Theatre of Tragedy, Innencover

Fazit. Gothic-Metal, wechsel zu Dark-Rock, dann Synth-Rock. Jede der Phasen der Band hat eine eigene Bedeutung und jeweils herausragende Alben hinterlassen. Mit “Assembly” und “Musique” stehe ich mit meiner Meinung eher alleine. Wer guten Gesang mag, Synth-Rock mit Alternativ Metal und Industrial gemischt auch, ist genau richtig. Und alle anderen auch.

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