Script for A Jesters Tear by Marillion

LP Script for a Jesters Tear by Marillion, Frontcover

Marillion
Script for A Jesters Tear
Black Vinyl

1983 erschien das Debütalbum von Marillion, süffisant die „zweitbesten Genesis“ genannt. Tatsächlich lassen sich Parallelen ziehen zwischen Fishs Gesang, der leicht an Peter Gabriel erinnerte, und den geschminkten Auftritten von Fish (Derek W. Dick). Musikalisch unterscheiden sich die frühen Genesis („klassischer Prog“) jedoch von Marillion, die melodischen Neo-Prog zelebrierten. Allerdings hat Marillion immer wieder betont, dass die frühen Genesis natürlich eine Inspiration waren.

LP Script for a Jesters Tear by Marillion, Innencover

Außer dem Song „Script for A Jesters Tear“, welcher im Studio aufgenommen wurde, waren die anderen Songs schon Teil der Live Auftritte vor der Veröffentlichung und somit nicht wirklich neu. Nur auf diesem Album ist der Schlagzeuger Mick Pointer zu hören, er wurde später gegen Ian Mosley getauscht. Neben Pointer an den Drums, waren Fish (Gesang), Steven Rothery an der Gitarre, Pete Trewavas am Bass und Mark Kelly am Keyboard dabei.

LP Script for a Jesters Tear by Marillion, LP A
Es beginnt mit dem traurigen Lovesong „Script for A Jesters Tear“, Fish arbeitet hier seine schwierige Beziehung mit seiner Freundin auf. Ruhiger Anfang, emotionale Gitarre, gebrochene Lyrics, die die einzelnen Phasen kennzeichnen. Kitschig und doch romantisch traurig schön. Fast schon ein Party-Hit könnte“He knows, You know“ sein und tatsächlich kam der Song Live gut an. Es geht um Drogenmissbrauch und um Menschen, die alles schon vorher wussten und natürlich alles besser wissen. Ganz großes Lob verdient der Song „The Web“, der Depressionen zum Thema hat. Immer wieder springt der Song zurück in sein musikalisches Grundmuster. Grandioser Prog!

LP Script for a Jesters Tear by Marillion, LP B

„Garden Party“ ist ein ironischer Song über die Upper Class und ihren bornierten Gartenpartys. Fish noch mit starker Stimme, Pete mit launigen Bass Strukturen. Live zum mitsingen immer gut. „Chelsea Monday“ wiederum dreht sich um eine junge Frau, die versucht berühmt zu werden. Sehr dunkler Song, perfekt intoniert von Fish. Musik und Lyrics im Gleichschritt, emotionales Gitarrensolo. Hält locker mit „The Web“ mit. Am Ende springt die Frau in die Themse. Der nicht wirklich einfache Song „Forgotten Sons“ kommt zum Schluss und hat es noch einmal in sich. Nach mehrmaligem hören geht auch dieser Song gut ins Ohr. Es geht um die Gefallenen eigener verursachter Konflikte, hier besonders der Nordirland-Konflikt.  Zeit für das Fazit.

LP Script for a Jesters Tear by Marillion, Backcover

Gehört habe ich hier die neu remasterte LP von 2021. Die Vinyl ist makellos. Der Klang ist sehr viel besser und doch höre ich lieber die alte Vinyl, nur wegen dem Charme. „Forgotten Sons“ klingt remastered einfach nicht mehr richtig für mich. Highlights sind „Script for A Jesters Tear“, „The Web“ und „Chelsea Monday“. Aber auch die anderen Songs sind einfach gut. Ein Meisterwerk? Des Neoprogs auf alle Fälle. Original oder neuen Remaster? Gut sind beide, besser finde ich das Original. Marillion hat mich überhaupt erst zum Prog geführt.

Die Fotos stammen alle von meiner LP. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.

J. Specht
info@theprogthief.de