Toxicity by System Of A Down
System Of A Down
Toxicity
Alternativ-Metal, Crossover. Black Vinyl. 2001
SOAD (System Of A Down) wurden 1995 gegründet. Toxicity ist ihr zweites Album und deutlich politisch. Ich spreche ja oft von intelligenter Musik und meine in der Regel Prog-Rock. Bei System Of A Down sind die Musik und die Texte brutal, entlarvend, sanft, kritisch, wütend, kalt, emotional. Gepresst in maximal 04:00 Minuten lange Songs auf Toxicity. Immer mit der passenden Stimme gesungen von Serj Tankian. John Dolmayan traktiert genauso sein Schlagzeug. Bass (Shavo Odadjian) und Gitarre/Gesang (Daron Malakian) treiben mit an. Die Mischung aus kurzen ruhigen Passagen geht ohne Vorwarnung explosionsartig in fetzige Abschnitte über. Kritik an den USA gibt es quasi immer. System Of A Down. Metal neu gedacht.
Produziert wurde Toxicity im Cello Studio, Hollywood von Rick Rubin und Daron Malakian. Serj Tankian war Co-Produzent und einziger Gastmusiker war Arto Tunçboyacıyan.
Wer SOAD nicht kennt, bekommt gleich beim ersten Song den richtigen Eindruck. „Prison Song“ ist ein aggressiver Anfang und deutlich kritisch gegenüber dem US. Strafvollzugssystems. „They try to build a Prison, for you and me to live in.“ Der Song kann als Essenz des ganzen Albums interpretiert werden. „Needles“ ist pure Power in 03:13 und behandelt Drogenmissbrauch. „Deer Dance“ könnte auf jedem Prog-Album eine gute Figur machen. Hier richtet sich SOAD gegen Polizeigewalt gegenüber friedlichen Demonstranten. „Pushing little children with their fully-automatics, They like to push the weak around.“ Psychedelischer wird der Text in „Jet Pilot“, wenn ein Pferd davon träumt über die Bay von Los Angeles zu fliegen. „X“ setzt sich mit der Überbevölkerung auseinander. „Chop Suey“ bezieht sich auf die letzten sieben Worte von Jesus, kurz bevor er stirbt. Es geht darum, wie unterschiedlich die Gesellschaft Verstorbene betrachtet, je nachdem wie sie gestorben sind. In „Bounce“ kritisiert Serj Tankian Gruppensex. „Forrest“ parodiert Die Bibel und im allgemeinen organisierte Religionen.
„ATWA“ kritisiert das Charles Manson keinen fairen Prozess gehabt hätte und aus den falschen Gründen im Gefängnis wäre. Diese Meinung teil ich nicht. „Toxicity“ setzt sich mit ADHS auseinander, wärend „Psycho“ zugekokste Groupies thematisiert. Wie es sich anfühlt, sich in einer materialistischen Gesellschaft verloren zu fühlen, beschreibt „Aerials“. Gleichzeitig ist der Song anders von der Machart her, als der Rest des Albums. Was auch „Arto“ betrifft, welches sich mit dem Völkermord an den Armeniern 1915 auseinandersetzt.
Insgesamt wurde „Toxicity“ sehr positiv aufgenommen und verkaufte sich mehr als 12 Millionen mal. Mein Fazit fällt positiv aus, mir gefällt die Kritik an bestehenden Problemen in unseren Gesellschaften, die knackigen Texte und Songstrukturen. Metal hat sich weiterentwickelt und System Of A Down trug dazu bei. Ein kurzweiliges Album, das in keiner Sammlung fehlen sollte.
Die Fotos stammen alle von meiner LP. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.