The Unknown by The Vision Bleak
Vom dunklen deutschen Wald, da komm ich her. Flugs den charmanten Gothic-Metal selbst Horror-Metal nennen. Obwohl der Name ungefähr „düstere Aussichten“ bedeutet, ist die Qualität es nicht. Auch wenn mir der Sound etwas zu überladen scheint und der Druck der Hülle und des Booklets besser sein könnte. Eigentlich gehört das schon in das Fazit, deswegen reden wir mal über die beiden Musiker und die Musik.
Im Jahre 2000 des Herrn, gründeten die Musiker Ulf Theodor Schwadorf (Markus Stock) und Allen B. Konstanz (Tobias Schönemann) The Vision-Bleak. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Horror-Metal, stilistisch orientieren sich ihre Alben an Horrorfilmen und Literatur. The Unknown erschien 2016 und ist das erste Werk der Band, das ich gehört habe. Kraftvoll. Guter Gesang. Gute Melodie und Rhythmik. Dramatik und Theatrahlik überzeugen. Gegenüber den früheren Alben glatter, aber noch eckig genug. Als Prog-Head gefielen mir die vielen Prog-Elemente, wie z. B. die fehlende Strophe-Refrain Struktur, auf Anhieb. Für mich ist The Unknown mehr als Gothic-Metal.
Es geht ruhig los mit dem kurzen Opener „Spirits of the Dead“, welches vom Wolf im 07:08 langen „From Wolf to Peacock“ gefressen wird. Fette Riffs, starke Drums, schön fliesende Lyrics, symphonischer Black Metal. Das folgende „The Kindred of the Sunset“ hat gleich schönen Speed, gute kurze Growls in der zweiten Stimme und dadurch eine dichte Atmosphäre . Ruhiger Break in der Mitte und dann gib ihn! Mit 06:35 kommt der Titelsong daher. „Into the Unknown“ führt uns ins Unbekannte, musikalisch natürlich nicht. Schöner Sound, wie eine Rocklegende. Theatralisch und weit. Zusammen mit „Kindred of the Sunset“ Meine ersten zwei Highlights.
„Ancient Heart“ und „The whine of the Cementory Hound“ kommen Doom und proggig daher. Klar ein weiteres Highlight für mich. Da das ganze Album ein Highlight ist, spare ich mir das jetzt. „How Deep lies Tartaros“ und „Who may oppose me“ stehen dem in nichts nach, wobei letzteres uns rein instrumental Zeit zum Durchatmen gibt. Bevor es zum Rauswerfer „The Fragrancy of Soil Unearthed“ kommt. Was soll ich sagen? Ein weiteres Highlight, „here i am King“, und das ganz zu Recht.
Fazit? Für Prog-Heads gilt: kaufen. Für Gothic und Metal Fans natürlich erst recht.
Die Fotos stammen alle von meiner CD. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.