The Purpose Paradox by Dilemma

Album The Purpose Paradox von Dilemma

Mir von V2 Promotion zur Verfügung gestellte CD. The Purpose Paradox von Dilemma erscheint am 20.09.2024.

Dilemma ist eine Band aus den Niederlanden, die mir bisher unbekannt war. Liegt vielleicht auch daran, dass es seit 1996 erst zwei Alben gibt. Um meine Meinung nicht zu verfälschen, höre ich mir die anderen Alben erst nach meiner Rezension an. Zu mal hier ein neuer Sänger mit Jermain ‚Wudstik‘ van der Bogt am Werk ist. Dilemma liefert modernen Prog-Rock mit The Purpose Paradox ab. Die CD hat 9 Songs, zwischen vier und sechzehn Minuten lang. Ein Konzeptalbum über das Paradoxon unserer Existenz, genauer über den Grund unseres Lebens. In der Gesellschaft zu funktionieren und doch Leere zu spüren. Da muss doch mehr sein. Also begleiten wir den Protagonisten „Neon“ auf seiner Suche durch die Nacht, begleitet von der imaginären „Electra“. Fantasy und SciFi springen mir in den Kopf. Liegt an einen anderen niederländischen Musiker, dazu später mehr.

Album The Purpose Paradox von Dilemma, Rückseite

Die CD ist sehr gut gestaltet, mit Booklet und in dieser limitierten Version, liegt eine reine instrumentale CD mit bei.

Album The Purpose Paradox von Dilemma, Innenseite

Die eigentliche Musik ist technisch sauber und klingt diffferenziert aus meinem Kopfhörer. Das ist schon dass erste Lob. Dafür fällt es mir schwer, die Musik vollends in den Prog zu stecken. Jeder Song hat seine proggigen Elemente, aber auch glatte Passagen. Modern melodic Rock mit Prog-Passagen, so würde ich es bezeichnen. Die sind dafür auch in jedem Song und ziehen mich immer wieder zurück. So ist für mich Song 9, „Outer Light“, mit 15:40 nicht nur der längste, sondern auch der stärkste Song. Er klingt  am eigenständigsten und offenbart, was möglich ist. Song 1, „Sanctuary“, ist für mich ein ambivalenter Song, stark in seinen proggigen Phasen, mainstream in seinen rockigen Parts. Der Song gefällt mir, und auch nicht. Ich benutze das Wort Mainstream weder positiv noch negativ, es geht letztendlich um Geschmack. Song 2, „I am Neon“, könnte direkt von Ayreon stammen. Arjen Lucassen, Mastermind von Ayreon, lässt grüßen. Nicht eigenständig klingend und dennoch gut. Wer Ayreon mag, wird hier gefallen finden. Das gilt auch für Song 3, das für mich sehr spacige „Electra“. Das Ende des Liedes ist stark gemacht. Song 4 bringt mich dann an das Limit des nicht Progs.  „Thunder“ ist eine melodische Rock Balade. Sehr kommerziell, glatt und ohne echte Ecken. Der instrumentale Teil ist stark, dennoch für mich ein Song, der einfach nicht passt.
Song 5, „Allies“, schlägt leider in in die gleiche Kerbe. Stark im instrumentalen Prog part. Immer wenn Dilemma proggig wird, wird es gut. Song 6, „Not enough Now“ geht mit Tempo los, weniger Mainstream und das bekommt dem Song gut. „Glow“, Nummer 7,  ist wieder glatter und ja, für mich der schwächste Song der CD. Song 8,  „Cities“, beginnt langsam. Schnell eine Ballade, interessant im gesprochenen Mitelteil. Nett, mehr auch nicht. Und dann geht es doch fast über in Song 9. Und der entschädigt den schwächeren Mittelteil der CD. Für mich das Highlight, hier klingt Dilemma eigenständig, abwechslungsreich. Richtig proggig, konzeptig.
Für Prog sind die Lyrics eher konventionell aufgebaut, oft mit Refrain. Aber wer sagt denn, das Prog immer die Strukturen aufbrechen muss? Die von mir hoch geschätzen The Pineapple Thief machen auch gefälligere Texte, passt also. Musikalisch und gesanglich ist alles von hoher Qualität. Hier sitzt nichts quer, alles ist sauber. Aber ich gehe langsam in das Fazit über.

Album The Purpose Paradox von Dilemma, Booklet Story

Album The Purpose Paradox von Dilemma, Booklet Story
Es fällt mir schwer, dieses Konzeptalbum als Konzeptalbum wahrzunehmen. Und ich sage detailliert, warum das bei mir so ist. Es gibt ein Thema, das finde ich schon mal sehr gut. Zwischen den Songs vermisse ich die direkten Übergänge, statt einer kurzen Pause. Dadurch wirken die Songs weniger zusammen gehörig, als sie thematisch eigentlich sind, weniger emotional. Nicht wirklich proggig sind die Songstrukturen, die sind koventionell, oft mit Refrain. Song 9 durchbricht diese lyrische Struktur ein wenig. Wer Ayreon mag, sich nicht an Mainstream stört, eine gut gemachte CD zu schätzen weiß, einen proggigen Unterton und eine saubere Produktionen will, der kann hier ab den 20.09.2024 zugreifen. Da ich keine Noten vergeben mag, würde ich sagen: ein solides Album. Technisch professionell und klanglich sehr sauber. Der Rest ist Geschmackssache.

Offizielle Webseite: Dilemma
Mitglieder: Jermaine ‚Wudstick‘ van der Bogt, Gesang. Paul Crezee, Gitarre.  Collin Leijenaar am Schlagzeug. Am Keyboard Robin Z und Kristoffer Gildenlöw am Bass.
Es sind 9 Songs mit einer Spieldauer von ca. 60 Minuten.
Genre: Modern melodic Prog-Rock.

Die Fotos stammen alle von einer mir zur Verfügung gestellten CD. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.

J. Specht
info@theprogthief.de