Queen II by Queen
Queen
“Queen II”
Rock, Glam, Art, Prog. Gatefold, Reissue, Half-Speed Remaster, 180 Gram 2015 (1974)
Über die 1970 gegründete Band Queen, über Freddy Mercury oder deren Alben, braucht eigentlich kein weiteres Wort verloren werden. Deswegen gibt es von mir eine technische und Prog-Head Ansicht, denn für mich legte Queen mit Queen II 1974 ein, wenn wohl auch nicht beabsichtiges, Prog-Album hin. Mit der Aufteilung in eine White Side, auf der Brian May 4 Songs und Roger Taylor einen Song geschrieben hat und eine Black Side, auf der Freddy Mercury alle Songs geschrieben hat, zeigt in Richtung Konzeptalbum. Ebenso ist ein Thema vorherrschend und zwischen vielen Songs gibt es keine Pausen. Natürlich unterscheidet sich Queen II von zeitgenössischen Prog-Bands wie King Crimson, Genesis oder Yes. Gerade weil die genannten Bands doch deutlich schwerer verdaulich sind, ist Queen II für mich ein wunderbarer Kontrast und kein reines Prog-Album. Mit “The Seven Seas Of Rhye” auf Seite B ist der erste “Hit” der Band enthalten.
“Procession”, “From Father To Son”. “White Queen (As It Began)” (gesungen von Mercury) und “Some Day One Day”, gesungen von Brian May gehen problemlos als Prog durch. Im Gegensatz dazu ist Song 5, “The Loser In The End”, geschrieben und gesungen von Roger Taylor, kein Prog. Er ist inspieriert von Rock Nummern von Led Zeppelin und das ist deutlich zu hören. Empfinde ich “The Loser In The End” als aus der Rolle fallend? Nein, der Kontrast zu den ersten 4 Songs tut gut und erinnert uns wieder daran, das Queen keine Prog Band ist.
Alle Songs auf der Black Side sind von Freddy Mercury geschrieben und gesungen. So erinnert “Ogre Battle” an Songs von The Who. Hier nutzt Queen am Anfang des Songs zurückgespulte Tonbänder. Weiter wurden Knallgeräusche mit Flangereffekten, Schlagzeug und Gong erzeugt. “The Fairy Feller’s Master-Stroke” besticht durch mehrfachen Gesang, der teils sehr hoch geht. Hier sagt Prog freundlich Hallo zu uns. Und in “Nevermore” zeigt Freddy Mercury, begleitet durch Klavier, wie gut er Singen kann. “The March Of The Black Queen” ist durchzogen von Mercurys Fähigkeiten zu entertainen. Pompös. “Funny How Love Is” geht dann über in “The Seven Seas Of Rhye”, welches hier im Gegensatz zum instrumentalen Song auf dem Album “Queen” doppelt so lang und mit Text ist.
Freddie Mercury: Vocals, Piano
Brian May: Guitars, Piano, Vocals, Bells
John Deacon: Bass, acoustic Guitar
Roger Taylor: Drums, Percussion, Vocals
Roy Thomas Baker: Kastagnetten in “The Fairy Feller’s Master-Stroke”
Für mich ein klares Prog-Album. Feiner Gesang, großartige technische Musiker, keine Synthesizer um Effekte mit der Gitarre zu erzeugen. Konzeptalbum. Feine Übergänge zwischen vielen Songs. Für mich das beste Queen Album überhaupt.
Technisch liegt hier ein Half Speed Remaster von 2015 vor. Remastered in den Abbey Road Studios von Virgin EMI Music.
Half-Speed-Mastering ist eine Technik zum Schneiden von Acetatlacken zur Herstellung von Schallplatten. Der Plattenteller der Schneidemaschine läuft mit halber Geschwindigkeit, während das aufzunehmende Signal mit halber Abspielgeschwindigkeit dem Schneidkopf zugeführt wird. Das ergibt eine bessere Dynamik, besonders in den Höhen, und präzisere Rillen sorgen für eine detailliertere Wiedergabe. Den Unterschied hört man auf besseren Plattenspielern schon heraus und ich versuche eher die Half Speed Master zu bekommen. Neu ist die Technik jedoch nicht, auf Wachsmatritzen wurde sie seit 1949 angewendet. Heute werden ausgewählte Alben noch in Half Speed Technik geschnitten. Wer jedoch diese Alben bereits in guter Qualität besitzt, muss nicht unbedingt in eine neue Platte investieren.
Die Fotos stammen alle von meiner LP. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.
No AI was used in making of this review.
©27.11.2025



