The Plague Within by Paradise Lost

Album "The Plaque Within" by Paradise Lost. Frontcover

Paradise Lost
„The Plague Within“
Gothic, Death, Doom-Metal/Rock. 2 LP Picture Disc. Reissue 2024 (2015).

Zurück zu den Wurzeln ist eine auch von mir gern benutzte Phrase. Als die Engländer 1997 „One Second“ mit Klängen eines Synthesizers herausbrachten, war der zelebrierte Death, Doom und Gothic Metal vorbei. Dark-Rock war plötzlich Trumpf. Noch weiter ging dieser Schritt 1999 mit dem Album „Host“, Depeche Mode lässt grüßen. Aber spulen wir vor in das Jahr 2015 und der Rückkehr des melodischen Death/Doom Metals. Besprochen wird hier die Limited 2 LP Picture-Disc, die 2024 als Reissue gepresst wurde.

Album "The Plaque Within" by Paradise Lost. LP D

Dieses mal komme ich zuerst zu den beiden LPs, von denen A, B und C Musik enthalten. Ich kaufe nicht gerne Picture-Disk, doch hier hat der Paradise Lost Fan in mir gewonnen. Knistern und Knacken sind ja Quasi in Picture Discs mit „eingebaut“. Zum Glück sind die Songs laut und haben keine leisen Passagen, so ist das Knistern nicht „weiter“ störend. Leider hat Seite A eine unschöne Welle. Das Design überzeugt, wenn Mensch auf so etwas steht. Jedenfalls lässt sich in den Details der Bilder so manches entdeken.

Album "The Plaque Within" by Paradise Lost. LP A

Album "The Plaque Within" by Paradise Lost. LP B

„No Hope In Sight“ schallt es uns um die Ohren, leicht growliger Gesang wechselt mit Klargesang. Ein guter Anfang. Der Turnaround ist gelungen, wenn der geneigte Hörer den alten  Sound aus der Anfangsphase von PL (Paradise Lost) sucht. Für mich brauchte es kein zurück zu den Wurzeln, ich mag jede Schaffensphase von PL. „Terminal“ schlägt voll in die Death-Metal Kerbe und „A Eternity Of Lies“ klingt teils nach den „moderneren“ PL, gemischt mit Death/Doom, starker Song. „Punishment Through Time“ ist straighter Death-Metal, unverkennbar der Stil von PL.

Seite B kommt mit langsameren Doom daher und verbreitet eine dunkle Atmosphäre in „Beneath Broken Earth“. „Sacrifice The Flame“ auch mit schleppenden Schlagzeug, dazu symphonische Gothic Töne. Stimmung getroffen? Ja. Symphonisch beginnt auch „Victims Of The Past“, Dark/Gothic übergehend in kräftigen Death-Metal. Für mich der beste Song bisher.

Album "The Plaque Within" by Paradise Lost. LP C

Seite C beginnt mit „Flesh From Bone“ pastoral und geht dann in schnellen Death über nur um dann wieder schleppender zu werden. Pastoraler Death/Doom. Ein weiteres Highlight. „Cry Out“ ist wieder schwierig einzuordnen und gerade deswegen ein Anspieltipp. „Return To The Sun“ ist dann auch schon der Rauswerfer, denn auf Seite D prangt „nur“ eine Illustration. Hier auch wieder ein sehr pastoraler Beginn, für Death zu langsam, für Doom zu schnell. Gothic würde ich sagen. Jedenfalls haben:

Nick Holmes, Vocals.
Gregor Macintosh, Guitar, Studio Keyboard.
Aaron Aedy, Guitar.
Steve Edmonson, Bass.
Adrian Erlandsson, Drums.

… nichts verlernt.

Album "The Plaque Within" by Paradise Lost. Backcover

Wo sortiere ich „The Plaque Within“ also ein? Gegenüber der Ära „Host“ und „Draconian Times“ abwechslungsreicher. Ich höre reinen Death-Metal nicht sehr gerne, aber die Art wie PL gekonnt Death, Doom und Gothic Metal mischt, lasse ich mir sehr gerne gefallen. Wer atmosphärische dunkle Musik mag, der kann gerne zugreifen und wer nur die frühen PL mag, der auch.

Ich persönlich kann mit allen Phasen der Band etwas anfangen, dennoch steht dieses Album bei mir in der Paradise Lost Reihe ganz oben. Mit der Sound- Qualität der Picture LP bin ich naturgemäß nicht einverstanden, aber das ist der Preis der Schönheit. Das bezieht sich aber nicht auf die Lieder selbst. Es knisstert eigentlich immer, nur ist es dank der lauten Songs nicht ganz so extrem wahrnehmbar. Ansonsten muss zur CD Version gegriffen werden.

Die Fotos stammen alle von meiner LP. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.

J. Specht
[info@theprogthief.de]