Mosaic by Lesoir
Auf Lesoir bin ich durch eine Promoinfo aufmerksam geworden. Die holländische Band macht guten Art, Post, Prog-Rock/Pop, sehr melodisch, sehr professionell. Die Sängerin Maartje Meessen und Ingo Dassen (Gitarre) gründeten Lesoir 2009. dazu gesellten sich (Gesang, Gitarre) Eleën Bartholomeus, Ingo Jetten am Bass und Bob Heumen am Schlagzeug. Mosaic erschien 2020 und liegt als Vinyl hier auf dem Teller.
Ich fange gleich mit den Highlights an, denn wenn mir eine unbekannte Band auf Anhieb gefällt, kann es nur gut sein. Song 2, „This is It“, Song 6, „Dystopia“ ohne weiblichen Gesang und Song 9, mit 07:42 der „Longplayer“, „Two Faces“. Der Titelsong „Mosaic“ ist abwechslungsreich, trotz 04:30 Länge. „This is it“ einnert zu beginn stark an The Pineapple Thief und ich dachte kurz das falsche Album aufgelegt zu haben. Trotzdem ist der Song „catchy“ und für mich der beste auf dem Album, vor allem wegen seiner rockigen Note. „Somebody like You“ ist der einzige schwache Song, für mich zu sehr Mainstream mit weniger Emotionalität. Durchschnitt. „The Geese“ begibt sich dazu, nicht wirklich meins. „Measure of Things“ zieht mich wieder zurück mit seiner orientalischen Anmutung, mehr Art-Rock und guter epischer Steigerung, zum Ende gibts einen ruhigen Ausklang. Guter Song. „Dystopia“ hat seine Pink Floyd Elemente, gesprochener Text von George Orwell unterstreicht eigentlich die Dunkelheit des Themas, die Musik ist mir dafür fast schon einen Ticken zu fröhlich. Für mich dennoch ein Highlight. „It’s never Quiet“ fließt dahin, nett. Es reißt mich aber auch nicht raus aus dem Album. „Mxi“ – hier hätte ich mir einen Übergang zum nächsten Song gewünscht, der setzt nach diesem ruhigen Instrumentalpart recht ruppig ein. Wobei ein thematischer Übergang zu „Two Faces“ aus selbigen einen echten Longrunner gemacht hätte. „Two Faces“ selbst ist ein würdiger Rauswerfer als letzter Song. Neo-Prog in guter Manier.
Mein Fazit ist gemischt. Das Album ist gut, kann mich aber nicht komplett überzeugen. Zum durchhhören reicht es aber doch. Ich mag die Band und auch die Musik, finde die älteren Alben dann aber doch interessanter. Eben weil sie eigenständiger und weniger glatt, weniger Mainstream sind. Hier entdecke ich anleihen bei Pink Floyd, The Pineapple Thief, Mostly Autum, ohne das es störend ist. The Gathering sehe ich allerdings nicht, denn Lesoir klingt dafür dann doch zu eigenständig und ganz anders. Der Gesang ist gut und abwechslungsreich, der Rest genau so gut und professionell, da gibt es keine Ausreißer. Das Album lässt sich gut am Stück anhören, echte Tiefen gibt es nicht. Die LP selbst ist gut aufgemacht, nur das Innencover ist etwas eng und wirkt handgemacht. Tonqualität und Gleichlauf sind ohne Tadel.
Die Fotos stammen alle von meiner LP. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.