Feuer by Dolch

Album Feuer by Dolch. Frontcover

Dolch
Feuer
Black/Doom, waviger Post-Rock. Black Vinyl. 2019.

Mit Feuer erschien 2019 der erste echte Longplayer der mysteriösen Band. Black/Doom, Shoegaze, Postpunk und ein wenig waviger Dark-Rock. Der Stil ist schwer zu greifen. Getragen wird das ganze vom weiblichen Gesang. M – Gesang, T – Gesang und Gitarre, N Bass, P – Drums, A – Gitarre. Über die Band gibt es nur rudimentäre Informationen. Finde ich das gut? Nö. Muss es auch nicht. Das Album Feuer ist der erste Teil einer Trilogie. „Feuer“, „Nacht“ und „Tod“. Letzteres ist noch nicht erschienen. Aber der Reihe nach.

Album Feuer by Dolch. LP A

Mit „Burn“ und „Halo (Afraid of Sunlight)“ legt Dolch gleich zwei Spannbreiten ihres Schaffens vor. Vom Wave-Rock „Burn“ bis zum Doom von „Halo“. Mit seinen Samples und der betont ärgerlich daherkommenden Gesangsstimme ist „Halo“ mein erstes Highlight. Highlight zwei ist „A Funeral Song“, den würde ich auch auf meinem Begräbnis spielen lassen. Fast schon pastoral amutend. Sehr düster, stimmungsvoll. „A Love Song“ zum Abschluss von Seite A empfinde ich als ein reines 04:25 Minuten langes Ärgernis. Wie ein Mantra wird „I’m glad we’re not what you want us to be” immer wiederholt, im ganzen Song nur dieser Satz und das nervt gewaltig. Deswegen höre ich lieber die CD, denn hier kann ich diesen Song leicht überspringen. Was schade ist, denn die Platte ist sauber gepresst, hat eine Aussenhülle mit ausgestanzten Feuer. Dazu klingt die Platte auch noch sauber.

Album Feuer by Dolch. Frontcover ohne Hülle

Album Feuer by Dolch. LP B

„Psalm 7“ auf Seite B fängt mich wieder ein und ist mein drittes doomiges Highlight. Und die Stimme passt. Überhaupt bilden hier die Musik und ihre Stimme eine wunderbare Symbiose. „Mahnmal“ macht es mir mit deutschem Gesang nicht einfach. Auch wenn ich mich ganz wenig an Theatre Of Tragedy erinnert fühle. „Mahnmal“ funktioniert jetzt mit seiner getragenen „Deutschen“ Art bei mir. Es brauchte allerdings einige Umdrehungen. „Feuer“ funktioniert bei mir nicht als Rauswerfer. Hier funktioniert der deutsche Gesang, wenn auch jetzt zweistimmig, bei mir nicht wie in „Mahnmal“. Auch nach mehreren Durchgängen nicht. Wenn auch die letzte Minute mich wieder ein wenig zurückholt.

Album Feuer by Dolch. Backcover

Mein Fazit über Feuer ist sehr positiv und das liegt am progressiven Ambiente. Denn hier sagt eine Band unsere Platte muss nicht massenkompatibel sein, du musst uns nicht hören und ich mag das. Nur dunkle Musik kann Stimmungen so schön rüberbringen. Der Gesang, die doomigen Gitarren, die immer passende Präsentation von Stimme und Musik, die Mischung aus Wave, Doom, Black, Ambient, Post-Rock/Punk und Gothic, alles das macht dieses Album zu etwas besonderen. Nur „A Love Song“ könnte gerne ersatzlos gestrichen werden.

Die Fotos stammen alle von meiner LP. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.

J. Specht
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