It Leads to This by The Pineapple Thief
Bruce Soord, „Mastermind“ der Band The Pineapple Thief, liefert ein feingeistiges, feingliedriges Prog-Album ab. Recht schnörkellos und dennoch unverkennbar Prog. Hier greift jedes Zahnrädchen in einander und das kann man hören. Mit Gavin Harrison an den Drums kommt eine Porcupine Tree Größe zum Einsatz, die auch schon seit „Your Wilderness“ (2016) dabei ist.
Zum Glück ging ich völlig unvoreingenommen in die Musik von Bruce Soord, ich kenne nur „Your Wilderness“ und eben dieses Albums. Ich kann also keine Vergleiche mit der pre-Harrison Zeit anstellen und lasse Porcupine Tree aussen vor. Es klingt melodisch, melancholisch, sanft gesungen, mit kurzen „Ausbrüchen“ an den Instrumenten. Das klingt alles sehr glatt, sauber und stimmig. Die Texte fließen harmonisch dahin. Short-Prog? Ja, aber entlastend schön. Dennoch ist genügend Abwechslung vorhanden. Die 8 Songs dieser LP wollen zusammen gehört werden. Einen long-runner gibt es nicht.
Es beginnt sanft mit „It leads to This“, dessen stärkster Part ab Mitte des Liedes beginnt. Fein ziselierter Prog. „Rubicon“ bringt eine rockige Note ins Spiel, mit schönen Drums und Gitarre. Von Highlights möchte ich nicht sprechen, da ich es als Facette auf dieser LP betrachte. Der Titelsong holt uns wieder zurück mit Prog-in-a-Nutshell, leichter Anfang, zieht dann an und mich mit. Hat für mich einen leicht poppigen Sound, was mich nicht stört. Da ist es wieder, das böse Wort.
„The Frost“ ist nicht mein Lieblingssong. Er fügt sich ein, ist da und passt ja auch. Zündet nicht so ganz bei mir. Und ich habe das Album oft genug gehört. „All that’s Left“ fliest wunderbar vor sich hin um dann in einen rockigen Mittelpart überzugehen, um dann wieder wunderbar zu fließen. Wieder kurz rockig und ruhiger Abgang. Highlight? Mit dem folgenden „Now it’s Yours“ kann ich erst ab 3 Minuten etwas anfangen, dann zeigt er seine wahre Stärke. „Every Trace of Us“ nimmt mich überhaupt nicht mit, wirkt fast schon störend. Er bricht ein wenig die Atmosphäre, fügt oder soll sich nicht einfügen. „To Forget“ verwöhnt dafür mit Prog, ein gelungener Rauswerfer.
Wie so oft geht es Bruce Soord um die Fragen des Lebens und wohin das alles führt. Wie sich einfügen, in sich immer wieder ändernde Voraussetzungen?
Die Platte ist von guter Qualität, liegt satt auf dem Teller. Klingt wie aus einem Guss.
Bruce Soord (Gitarre / Gesang)
Jon Sykes (Bass / Backing Vocals)
Gavin Harrison (Schlagzeug / Perkussion)
Steve Kitch (Keyboards)
Seite A
Put it Right 05:30, Rubicon 04:37, It leads to This 04:43, The Frost 05:40
Seite B
All thats Left 04:26, Now it’s Yours 05:59, Every trace of Us 04:30, To Forget 05:20
Die Fotos stammen alle von meiner LP. Die Rechte aller Motive, Logos, Texte und Schriften, die auf den Fotos zu sehen sind, liegen natürlich beim Rechteinhaber.