Signify by Porcupine Tree
Porcupine Tree
„Signify“
Psychedelic, Progressive Rock. 1996
„Signify“ stellt für Steven Wilson und sein Projekt Porcupine Tree (PT) eine Zäsur dar, denn hier ist Wilson mit der ganzen Band an Bord am erschaffen des Albums. PT – aus einem psychedelischen, elektro-spacigen Projekt wird eine Band und streift den leicht floydigen Charakter langsam ab. „Signify“ zeigt die Richtung für die Zukunft vor – songorientierter, griffiger, laut-leise Elemente, härtere Riffs, rockiger, progressiver. Signify ist für PT-Heads wie mich gerade deswegen so interessant, verbindet es doch psychedelische Klangstrukturen mit Progressive Rock und gefälligeren Melodien, ohne zu popig zu werden. Ab „Signify“, ohne die nachfolgenden leicht „brit-pop“ lastigen Alben „Stupid Dream“ (1999) und „Lightbulp Sun“ (2000), beginnt für mich die interessanteste, doch deutlich rockigere, metal-lastige Phase. Ab „In Absentia“ (2002) hat PT es drauf, perfekt ziselierte Alben zu erschaffen, die Pop, Rock, Metal, Folk, Psychedelic, Kraut-Rock und Progressive Rock vereinen. Aber zurück zu „Signify“.
Während im ambienten „Bornlivedie“ uns eine sonore Radiostimme zum relaxen zu romantischer Musik einlädt, zeigt das folgende instrumentae „Signify“ die rockige Seite, nix romantische Musik. Ganz stark, wie der leichte „industrielle“ Übergang von „Bornlivedie“ zu „Signify“ gelingt. „The Sleep Of No Dreaming“ bringt floydigen, psychedelischen Rock. Gleich das erste Highlight. Das kurze „Pagan“ bringt düstere, ambiente Atmosphäre. Das folkig startende „Waiting Phase One“ ist gefällig mit seiner wiederum floydigen Anmutung und dem klasse Gitarrensolo. „Waiting Phase Two“ bringt spacige, psychedelische Struktur um zum Ende hin deutlich bombastischer zu werden. Statt Highlights herauszustellen, sage ich es gleich: das gesamte Album ist ein Fest für die Ohren! „Sever“ bricht in seiner düsteren Art das voherige gehörte, mit kurzen, helleren Pop-Phasen. When schon Pop, dann bitte so. „Idiot Prayer“ beginnt ruhig, zieht richtig an in der Mitte, fällt ab um zum Ende wieder anzuziehen. Psychedelish die gesampelte Spracheinlage. Großartig. „Every Home Is Wired“ behandelt das immer stärker werdende Internet. Folkig, popig und der einzige Song, den ich so nebenbei mitnehme. Allerdings macht die letzte, industriell, spacige geprägte Minute vieles wieder wett. Das psychedelische „Intermediate Jesus“ bringt uns einen Prediger, der uns vor dem Teufel warnt. Der ganze Songe lebt von seinen verschwurbelten Gitarrenspiel, den Drums und verspielten Basslinien. Psychedelic Prog trifft es am besten. „Light Mass Prayer“ ist sehr spacig und der Rauswerfer „Dark Matter“ trägt dieses Ambiente mit sich, ist allerdings wieder deutlich gefälliger. So lasse ich mir das gene gefallen.
Ein Fazit, das mir nicht schwerfällt. PT entdeckt und entwickelt sich zur Band. Psychedelic, Prog-Rock, Kraut, Folk ist die Mischung. Weniger Pink Floyd Aspekte, mehr Prog und Rock. Song orientiert. Technisch Top.
Chris Maitland – Drums
Colin Edwin – Bass
Richard Barbieri – Keyboard, Synthesizer
Steven Wilson – Vocals Guitar
Remastered by S. Wilson 2015, Reisue 2021.
Signify 1996
In Absentia 2002
Deadwing 2005
Fear Of A Blank Planet 2007
The Incident 2009
Anesthetize – Live In Tilburg 2008
We Lost The Skyline Live 2008
Octane Twisted Live 2012
Closure/Continuation Live 2022
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